Reisebericht Radreise Highlights im Westen 2017 (2)

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Radreise Highlights im Westen 2017 (2)

Reisebericht von Alfred & Marion:

Zur passenden Reise: Highlights im Westen


Prolog

Wir sind schon sehr gespannt auf Irland, die „Grüne Insel“ von der namhafte Whiskys, Kerry Gold Butter, fabelhafte Landschaften UND das launische, regnerische Wetter bekannt sind. Wir haben ganz faul eine Gruppenreise mit Gepäcktransport und Leihfahrrädern über Highländer Reisen („Highlights des Westens“)  gebucht. Es ist unser erster Besuch – wir sind sehr gespannt, was uns erwartet.

Samstag 20.5.17

Flug von Düsseldorf nach Dublin mit Aer Lingus
Das fängt schon gut an … 40 Minuten Verspätung, weil in DUS nur eine Rollbahn in Betrieb ist, aber der Flug verläuft reibungslos. Ankunft in Dublin gegen 12 Uhr local time.

Treffen mit den Highländer Guides am Treffpunkt ist im Terminal erst um 14 Uhr; wir gehen trotzdem schon hin - es ist tatsächlich schon jemand da und wir „checken ein“. Da wir noch viel Zeit haben, erkunden wir erst mal die gastronomische Landschaft des Flughafens. Die Wahl fällt – wie könnte es an der See anders sein – auf Fish & Chips; ausgezeichnete Wahl!

Unser Guide heißt Rainer. Er hat erst 2 Tage vorher von seinem Guide-Job erfahren; normalerweise ist er Radmechaniker, aber da er schon auf Kreuzfahrern gearbeitet hat und Service Offizier war, fiel ihm die Aufgabe zu. Könnte klappen ...

Zunächst kommt der Bus-Transfer von Dublin nach Ennistymon, ins Falls Hotel; Fahrtdauer ca. 4,5 Stunden. 
Das Hotel ist sehr hübsch gelegen; dort werden wir die nächsten drei Nächte verbringen.
Viele Häuser in dem charmanten Dorf stehen zum Verkauf.
Es gibt sogar einen Wasserfall, der aber zur Zeit sehr wenig Wasser hat; die letzten Wochen waren recht trocken.
Gemeinsames Abendessen, kurze Ansage über das morgige Programm, dann Heia ... alle sind müde von der Anreise.
Mal sehen, was der Sonntag bringt.

Sonntag 21.5.17 - Tour zu den Cliffs of Moher:

Wir nehmen die Leihfahrräder in Empfang.
Rainer macht individuelle Einstellungen und bei leichtem irländischen Nieselregen fahren wir in Ennistymon los. Dann geht es über Lehinch und Liscannor zu den Cliffs of Moher, von Seehöhe rauf auf 180m NN.

Die Steigung will und will kein Ende nehmen! Aber dann ist es doch geschafft - die Cliffs von Moher sind wirklich sehr beeindruckend!
Wir stellen die Räder ab; Rainer kettet sie alle zusammen und dann machen alle eine Stunde Pause zur Besichtigung und zum Shopping.

Nach der Besichtigung und dem Beutezug geht es weiter nach Lisdoonvarna, wo Rainer einen Tipp von den Einheimischen bekommt …  es gibt ein Solebad hier, das Spa Wells Centre mit Nutzung eigenen Wassers – eine Rarität. Nach einem Lunch im  „The Burren Storehouse“ mit Livemusik und Bauchtanz fahren wir zum Solebad.

Leider findet hier kein Kurbetrieb mehr statt, aber die alten Brunnen und Apparaturen sind noch drin. Der zugehörige Park, natürlich mit Bach,  ist idyllisch.

Weiter geht es danach über Ballyoullaun wieder nach Ennistymon.
Die Tour war 43 km lang und es kamen 459 Höhenmeter (Hm) zusammen.

Montag 22.5.17 - Burren Tour:

Wieder los in Ennistymon (natürlich mit landestypischem rauf und runter) über Kilshanny und einen weiteren Burren-Rücken nach Doolin und dann weiter nach Fanore.

In Fanore gehen wir nicht ins Wasser, lieber gehen wir in einen kleinen Pub zum Lunch.

Dann geht es böse ab,  wieder auf den Burren rauf.

Da wir gestern den Poulnabrone Dolmen nicht gemacht haben, ist der jetzt auch noch dran! Wir fahren hin, mitten durch die bezaubernde irische Hügellandschaft.

Das 6000 Jahre alte Keltengrab ist aber ziemlich unscheinbar, schade. Die Phantasie hat etwas anderes vorgegaukelt. Über Kilfenora (wo wir die Kilfenora Cathedral zwar sehen, aber durchnässt links liegen lassen) geht es im Regen nach Ennistymon wo wir völlig durchweicht ankommen. Tagestour: 73 km, 1023 Hm

Dienstag 23.5.17 - Nach Inishmore, Arran Islands:

Start Punkt 8:15 um die Fähre zu kriegen. Wieder nach Doolin, diesmal aber zum Hafen! Dann nehmen wir die Fähre nach Inish More, einer der Aran Islands.

Die Überfahrt zur „Insel der schweigenden Steine“ ist ein wenig rauh, einigen Passagieren geht das Essen noch mal durch den Kopf ..

Wir nehmen auf der Insel den Inishmore Way, radeln vergnügt dahin und genießen die Landschaft.

Das nächste Ziel ist der  Dun Aengus, ein altes Fort aus der Keltenzeit. Das Wetter ist verhangen, nebelig, aber das macht die Stimmung eher mystisch. Bilderbuchmässig – wie man das von Irland oder Schottland erwartet.

Dann rüber zu den Klippen.

Man kann sich auf den Klippenrand legen und die fast 85m runter zum Meer knipsen, was auch etliche tun.

Schaurige Vorstellung, da runter zu fallen! Ob da vor ein paar tausend Jahren zeremonielle Opfer ein solches Schicksal hatten? Wer weiß … genug der morbiden Gedanken!

Unterwegs hatten wir ein wirklich süßes Café ausgemacht, wo wir dann auch einkehren. Sehr schnuckliges Ambiente, definitiv einen Besuch wert.

Dann weiter durch die auch hier überwältigende Landschaft zum Aran Island Hotel auf Inishmore.

Starke, aber nur leicht hügelige Gegend mit sanften Flanken.
Heutige Tour: Knapp 40 km und 500 Hm.

Mittwoch 24.5.17 - Auf in die Connemara:

Start um  11:00 am Hotel – Full Irish Breakfast gibt es halt erst ab 9 Uhr, und es geht zur Fähre.

Wir schippern bei ruhiger See nach Rossaveel (Ros a‘ Mhil). Bedeckter Himmel, lockeres Radeln. Die Gegend ist angenehm hügelig.

Das ändert sich aber 15 km vor Leenaun (oder Leenane, je nachdem) und 5 km davor. Puuuh!

Dafür entschädigt aber die wunderbare Abfahrt runter nach Leenane, unten am Fjord (einer von Dreien in Irland, wie der Hausprospekt sagt), wo wir 2 Nächte verbringen werden.

Das „Leenane Hotel“ ist recht groß ( da Touristenregion). Die Doppelzimmer sind im Anbau links und haben was von einem Aquarium – vorne und hinten viel Glas. Daher für Privatsphäre Verdunkelung! Die Lage am Fjord mit dem direkten Bergblick ist grandios!

Heute insgesamt 43 km und 540 Hm.

Donnerstag 25.5.2017 Killary Harbour und Delphi
Nach dem Frühstück geht es um 10 Uhr los.

Wir fahren entlang der Bergrücken zum „Wasserfall“   Asleagh Falls und dann weiter nach Delphi und den Delphi Wasserfällen.

Zwischendurch sind wir auf der Suche nach dem Killary Harbour und dem Fjord ... nach langer Suche finden wir ihn auch ... eine mini- Kaimauer und ein paar Paddler. Den Fjord haben wir schon die ganze Zeit vor Augen gehabt, aber für einen Meeresarm oder so gehalten. Nicht so einer wir die Norwegischen kennen ..

Im Delphi Adventure Resort rasten wir und trennen uns danach zum Wandern, Pausieren, Sightseeing etc.

Am Resort gibt es einige Attraktionen, wie etwa Klettertürme, Seilrutschen von ca. 300m Länge, Wasserparcours und einiges mehr plus reizvolle Waldwege und Downhillerstrecken.

Am Wasserparcours geht es über die Reifen, Surfboards, dann nach links zur Rutsche, Tonnen und Kletterwand zurück zum Steg.
Um 2:00 pm treffen wir uns alle wieder. Thomas hat sogar noch eine Karte der Gegend am Kiosk gekauft. Leider gibt die Karte kein echtes Höhenprofil an – bei den Hügeln hier ein Wagnis..

Wir radeln zum Hotel zurück mit ca. 35 km und 350 Hm.

Freitag, 26.5.17, Endspurt: Cong und Tourmakeady:

Die leider letzte Etappe führt von Leenane entlang der R336 über Cornamona am Ufer des Lough Corrib (dem größten See Irlands) nach Clonbur.

Dort kehren wir in Eddy‘s Pub (einem neuen Bekannten von Rainer) ein, wo man für uns sogar Essen außerhalb der normalen Zeit zubereitet. Seht typisches und uriges Ambiente. Ab Cong ist ein Bustransfer nach Tourmakeady vorgesehen, da wir die zulässig geplanten 70 km am Tag sonst überschreiten würden. Alle Apps und auch der Anschlag im Leenane Hotel sagen für den frühen Nachmittag bis nachts ziemlichen Regen mit zunehmender Tendenz an. Pünktlich fängt es beim Lunch an zu regnen; daher ziehen wir alle Regenzeug an. Wir fahren weiter nach Cong … nach 10 Minuten aber hört der Regen unplanmäßig auf und die Sonne kommt raus. Das haben auch die Handy-Apps mitgekriegt, denn auf einmal zeigen die alle Sonnenschein an, nichts mehr von Regen! Naja, Irland-Wetter halt. In Cong angekommen erwartet uns schon Volker mit dem Bus. Wir werden unsere Regenklamotten, die Räder und das Gepäck los und erobern so völlig befreit die Ortschaft.

Wir besichtigen die wunderschöne Ruine der Cong Abbey und schlendern zum elitären Ashford Castle Hotel, wo auch Staatsgäste absteigen. Man darf natürlich keinen Blick reinwerfen, da ist der Torwächter mit Headset (und ein paar Typen die gut und gerne wohl gekleidete Rausschmeißer sein können)  freundlich, aber bestimmt dagegen. Gegoogelte Zimmerpreise: Doppelzimmer ab 650€/Nacht. Dann eben nicht …… gehen wir halt ins Örtchen.

In Cong gibt es hübsche Häuschen und eine Ring-Einbahnstraße bildet die Hauptverbindungsader; entsprechend viel Verkehr incl. Holzlastern fährt da herum. Es gibt eine Hochzeit im neuen Teil der Abbey, natürlich mit klassischem Rolls Royce.

Im Jahr 1951 wurde hier der Hollywood-Film „The Quiet Man“ mit John Wayne und Maureen O‘Hara gedreht. Der Ort macht immer noch einen Riesenhype daraus :-)
Nach einem Eis (z.T. sehr bunte & eigenwillige Mischungen, aber lecker) geht es zum Sammelpunkt, wo der Bus bereits auf uns wartet. Wir lassen uns nach Tourmakeady kutschieren, wo wir dann entspannt ankommen.

Das B&B-Haus ist hübsch, liebevoll eingerichtet und hat süße Zimmer … very cosy, wie Sean und Anne-Marie das gestaltet haben. Nach einem Kaffee auf dem Haus geht es später ins Maire Luke, Rainers Stammkneipe. Dort treffen wir Einheimische, die Guides Rainer, Volker und Pierrot sowie Barbara, die Chefin des Pubs. Wir verbringen 2 Stündchen dort und gegen 11 pm fährt uns Barbara zurück ins Hotel.
Tour  ca. 45 km, 320 Hm

Samstag, 27.5.17, Abreise nach Dublin:

Leider endet auch die schönste Reise – so auch Diese. Petrus versüßt es uns, indem er den ganzen Tag den Himmel weinen lässt.

Um 8:15 starten wir und mittags sind wir am Flughafen, wo wir unsere Aer Lingus Maschine um 17:30 nehmen werden.

Als wir in Düsseldorf ankommen, erwarten uns sommerliche 30°C und knalle Sonne. Was für ein Kontrast. Irgendwie ist es aber auch schön wieder zu Hause zu sein.

Epilog:

Der Wettergott hat das irische Wetter zu unser aller Freude gnädig gestaltet und uns von dem typischen Regen verschont. Die paar winzigen Regenschauer sind kaum der Rede wert, dafür tolle Stimmungsbilder und sogar ein „irischer Tropentag“ mit 22°C!! Ein „Hip Hip Hooray“ auf unseren Guide Rainer, der einen fabelhaften Job gemacht hat und mit seiner kölschen lockeren und freundlichen Art auf die Gruppe und deren Eigenarten, Fragen und Wünsche eingegangen ist. Es war alles sehr flexibel und individuell bei gelöster Atmosphäre – dennoch wurde deswegen kein Katalogpunkt ausgelassen; dabei war er sachkundig und kompetent in der Beantwortung von Fragen. An der Hotelwahl war nichts auszusetzen und die Touren interessant – daher auch ein Lob auf den Veranstalter „Highländer“. Vielleicht hat das Lesen des Reisetagebuchs das Interesse an Irland geweckt – Wie aber schon Heinrich Böll sagte: „Es gibt dieses Irland; wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor.“