Reisebericht Wanderwoche Kerry 2018

Wanderwoche Kerry 2018

Reisebericht von Carolin Römer

Zur passenden Reise: Wanderwoche Kerry


Aus dem heißen deutschen Sommer ins angenehm temperierte Irland. Die Grüne Insel empfängt uns mit dem üblichen Wettermix aus Sonne, Wolken und ein paar Schauern. Liquid Sunshine. Ich habe alles Nötige im Gepäck, von Sonnencreme bis Regencape – ich werde in der nächsten Woche beides brauchen.

Der erste Tag bietet eine entspannte Einstimmung auf den Killarney Nationalpark, eine Klosterruine, ein Herrenhaus mit einem Park voller exotischer Bäume und Blumen, Seen und Berge, der allgegenwärtige wuchernde Rhododendron und verwunschene Eibenwälder voller Moose und Flechten. Koboldheimat.

Die Wanderung zum Gap of Dunloe sorgt für Postkartenmotive schlechthin. Grüne Wiesen, schroffe Berge, davor Schafe, als ob sie jemand genau an dieser Stelle festgetackert hätte...

Manche Schafe allerdings tragen in dieser Saison einen etwas gewagten Look. Sheep Art…

Wir Wanderer bewältigen die Strecke natürlich zu Fuß, Fußkranke mieten eine der unzähligen Pferdekutschen, die Unverbesserlichen zockeln im Wohnmobil über die schmale Straße und ziehen eine Schlange hinter sich her, die jedes Mal zum Stillstand kommt, weil der Fahrer mal schnell ein Foto machen muss. Bloß nicht aussteigen… Auf der anderen Seite des Passes geht es bergab zu Brandons Cottage und nach der Mittagspause mit dem Boot über Upper Lake, Muckross Lake und Lough Leane zurück. Ein kurzer Zwischenstopp auf dem Inselchen Innisfallen mit einer Ruine der gleichnamigen Abbey und wir erreichen den Pier am Ross Castle. Die Sonne scheint und wir beschließen die Wanderung am Lake Hotel bei Kaffee und Guinness mit Blick auf den See.

Der nächste Tag steht zur freien Verfügung. Die Meisten erobern Killarney, zwei von uns unermüdlichen Wanderern zusammen mit Guide Astrid einen Teil des Kerry Ways. Wir sind früh unterwegs, ebenso der Hirsch, der plötzlich neugierig aus dem Farn lugt. Über die Hügel weht der Wind, das lange Gras liegt platt auf dem Boden. Meditative grüne Wellen…

Ein kurzer Schauer, dann scheint wieder die Sonne. Irland eben. Je näher wir den Torc-Wasserfällen und dem Muckross House kommen, desto mehr Touristen begegnen uns. Ja, es ist Hochsaison in Killarney… Am Abend treffen wir uns alle wieder bei „Celtic Steps“. Musik und Stepptanz, nein, es ist nicht Riverdance, aber die Jungs und Mädels verstehen was von Singen und Tanzen und legen sich mächtig ins Zeug. Hat Spaß gemacht.
Die nächste Wanderung wird eine nasse Angelegenheit. Ein Fall für Regenhose und Regencape. Wir wechseln die Unterkunft und beziehen unser Domizil für die nächsten drei Nächte. Das Parknasilla Resort&Spa ist schon eine Klasse für sich, perfekt um sich am Ende der Wanderung mit Tee und Scones zu stärken, und die Ersten zieht es noch vor dem Abendessen in den hauseigenen Wellness-Bereich. Und es bleibt sogar noch Zeit für eine Exkursion in die irische Geschichte, die uns Astrid auf spannende Art zu einem Aperitif-Pint serviert.
Der nächste Tag beginnt halbwegs passabel, was das Wetter betrifft. Vom Frühstückstisch aus kann man zum ersten Mal sehen, dass unser Hotel tatsächlich direkt am Meer liegt.

Der Vormittag hält sich noch wacker, wir wandern in der Nähe des Hotels und suchen Fairy Houses.
Da können auch Erwachsene zu Kindern werden…

Dann gießt es doch wieder in Strömen. Zu Hause in Deutschland kratzt das Thermometer gerade an der 40 Grad-Marke – und plötzlich erscheint der Regen gar nicht mehr so schlimm. In Sneem finden wir ein gemütliches Pub und lassen uns neben dem ein oder anderen Pint Suppen, Pommes, Kaffee und heiße Schokolade mit Marshmallows schmecken. Der Regen hört auf und der Rückweg verläuft mit einigermaßen Aussicht. Das Hotel entschädigt, die Speisekarte ist famos und nach dem kalorienreichen Dessert gibt`s Musik im Hotel-Pub.
Der letzte Tag beginnt erstmal grau, läuft dann aber zu Hochform auf. Wir starten in Waterville und laufen die Küste entlang, Skellig Michael in der Ferne am Horizont. Es geht hoch hinauf auf einen Pass, wo neben Sonnenschein ein Eiswägelchen wartet.

Die Aussicht ist grandios, das Ziel vor Augen geht es hinab zum Strand, wo sich Mutige sogar in die Fluten trauen. Weh dem, der die Sonnencreme vergessen hat.

Wir beschließen den letzten Tag natürlich im Hotelpub bei Guinness, Smithwicks und irischem Whiskey und kommen zu dem Schluss, dass wir eine tolle Woche erlebt haben, nicht zuletzt dank unseres Guides Astrid, die immer für uns da war und einen super Job gemacht hat.